Am 29.03.05 trafen wir, eine Gruppe von 30 Schülern unter Aufsicht von Frau Letz, Frau Luttrop und Herrn Jupé, uns um 17:30 Uhr vor der Schule. Um kurz nach 18:00 Uhr fuhr der Bus dann in Richtung Süden ab. Nach 6 ½ Stunden Fahrt waren wir um 0:30 Uhr in der Schweiz und um 5 Uhr morgens in Italien und erlebten den Sonnenaufgang in den Bergen.
Je heller es wurde, desto flacher wurde auch das Land. Um 15 Uhr trafen wir nach 21 Stunden Fahrt in unserer Unterkunft, dem Castel Fusano ein, einer Camping-Anlage in Ostia, 30km von Rom entfernt. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und über die italienische Schlichtheit gestaunt hatten, gingen wir gemeinsam zum Meer, welches zum Baden allerdings viel zu kalt war, was einige Einheimische trotzdem nicht abschreckte. Nach dem Strandgang hatten wir etwas Freizeit und gingen dann um 19:30 Uhr in die Pizzeria, die auf dem Gelände lag. Dort aßen wir echte italienische Pizza und lernten uns etwas kennen. Nach dem Essen gingen die meisten früh ins Bett, da wir nach der langen Fahrt doch etwas erschöpft waren, die meisten hatten nur 4 oder 5 Stunden geschlafen.
Am nächsten Morgen zogen wir um 8 Uhr zum Frühstück und fuhren dann um 9 Uhr nach Ostia, um dort in die Metro zu steigen und nach Rom zu fahren. Zuerst besuchten wir den Vatikan, mitsamt dem Petersplatz und dem Petersdom. Zu dieser Zeit lag der Papst schon im Sterben, wie uns per SMS von Deutschland aus mitgeteilt wurde. Nachdem wir den Petersdom besichtigt hatten und von der Kuppel aus Rom fotografiert hatten machten wir eine ausführliche Mittagspause, in der wir das erste Mal in Kontakt mit den überteuerten Lebensmitteln Roms traten. Nach dem Mittagessen liefen wir vom Vatikan aus zur Engelsburg, der berühmten Namensvetterin unserer Schule und Trutz- und Schutzburg der Päpste. Nachdem wir dort ein Referat über die Engelsburg gehört hatten, ging es weiter zum heute dicht bebauten Marsfeld, welches früher als Truppenübungsplatz und Diskussionsforum der Römer diente. Dort sahen wir das Augustusmausoleum und beschlossen dann auf Grund der Ausdauer der meisten, die etwas unter der strahlenden Sonne und dem strammen Schritt von Frau Letz litt, nur noch die Spanische Treppe zu „erleben“ und danach zurück nach Ostia zu fahren. Also trabten wir zur Spanischen Treppe, wo es sehr voll war und viele fliegende Händler ihre Waren feilboten. Wir hatten dort Freizeit und viele von uns strömten ins nahegelegene McDonalds, um etwas heimischen Flair zu erleben. Nach einer Rückfahrt, die etwas kompliziert verlief, trafen wir gegen 20:30 Uhr wieder im Castel Fusano ein.
Am nächsten Morgen ging es wieder nach Rom. Erste Station war das Kolosseum, was seinem Namen vollkommen entspricht! Nachdem wir das riesenhafte Stadion wieder verlassen hatten, in dem sogar Seeschlachten ausgetragen wurden, jedoch auch Christen ermordet wurden, gingen wir in Richtung Marcellus-Theater, vorbei am Circus Maximus, dem antiken Sportstadion Roms, und vorbei am Mund der Wahrheit, der angeblich zuschnappt, wenn man seine Hand hineinlegt und lügt. Danach besichtigten wir das Pantheon des Kaisers Agrippa, das auf Grund eines kreisförmigen Lochs im Dach eine Besonderheit für die Antike ist. Dort nämlich, wo normalerweise der Schlussstein in einem Kuppelgewölbe sitzt, der die ganze Konstruktion trägt, ist nur ein Loch, durch das das Sonnenlicht einfällt. Dass das Pantheon nicht längst zusammen gebrochen ist, verdankt es der Tatsache, dass der Kuppelbau nicht gemauert, sondern mit einem Vorläufer des heutigen Beton gegossen ist. Auf eine Holzverschalung wurde der flüssige Beton gegeben, und nach dessen Trocknen, die Verschalung abgerissen. Nach der Besichtigung dieses eindrücklichen Bauwerks hatten wir Freizeit und strömten in die Pizzerien, um zu essen und um auszuruhen.
Am Samstag besichtigten wir einen der berühmtesten antiken Plätze der Welt: Das Forum Romanum. Unsere Gruppe wurde gedrittelt und Frau Luttrop, Frau Letz und Herrn Jupé führten jede Gruppe zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie der Kurie, dem früheren Rathaus Roms, in dem die Senatoren tagten, den vielen Triumphbögen und Tempeln, und unter anderem auch zum „Nabel der Welt“, den die Römer als Enstehungsort unserer Welt verehrten. Der Nabel ist nur ein Zylinder von 1 ½ Metern Höhe und einem Durchmesser von 3 Metern. Nach der Besichtigung des Forum sahen wir das Verlies der Apostel Petrus und Paulus, welche dort angeblich nach ihrer Verhaftung gefangen gehalten wurden. Danach ging es weiter zum Kapitol, das auch durch den berühmten „Kapitolinischen Wolf“ bekannt ist, der Romulus und Remus, die beiden Brüder säugt, von denen einer, Romulus, später Gründer der Stadt Rom wurde. Die Freizeit nach der Besichtigung des Kapitols nutzten viele zum Schlendern durch Rom, welches von der untergehenden Sonne in ein gelbes Licht getaucht war. Sowieso hatten wir dauerhaft strahlendes Wetter ohne eine Wolke am hellblauen Himmel. Wir trafen uns am Platz vor dem Pantheon und wanderten durch das nächtliche Rom und machten Station am Piazza Navona und am Trevi-Brunnen.
Als wir in der Metro in Richtung Ostia saßen, erreichte uns die Nachricht vom Tod des Papstes, worüber wir sehr betroffen waren. Da von vielen der Wunsch kam, am nächsten Tag auf den Petersplatz zu gehen, veränderten wir das geplante Programm und fuhren so am Sonntag morgen in die antike Stadt Ostia, welche vor 2000 Jahren als Hafenstadt für das aufstrebende Rom diente. Hier kann man erleben, wie eine römische Stadt aufgebaut war, und wie die Menschen dort lebten. Als wir uns in Richtung Rom aufmachten, wurden wir schon in der Metro auf die Massen eingestellt, die Richtung Vatikan strömten. An der Metro-Haltestelle, die dem Vatikan am nächsten liegt, hatte man provisorische Absperrungen errichtet, um den Anstrom der Pilger unter Kontrolle zu halten. Die Straßen Richtung Petersplatz waren voll mit Menschen, die sich vermischten mit Zivilschützern und Polizisten, die energisch auf ihren Trillerpfeifen herumpusteten, und von Feuerwehr und Rettungsdienst. Auf dem Petersplatz tanzten polnische Pilgergruppen und man sah viele Menschen mit der polnischen Flagge und Plakaten. Die Dächer rund um den Platz waren voll mit Fernstehteams und überall stieß man auf Reporter. Nach dem wir auf uns auf dem Platz etwas ausgeruht hatten, hatten wir noch Freizeit, die jeder noch einmal nutzte, sich Rom anzuschauen, denn es war die letzte Gelegenheit. Nach dem Treffen am Kolosseum um 18:30 Uhr gingen wir zu einer Pizzeria, in der Frau Letz Plätze reserviert hatte, und aßen als Abschluss gemeinsam zu Abend. Am Montag Morgen packten wir unser Gepäck in den Bus und fuhren um 9 Uhr Richtung Supermarkt, deckten uns mit Lebensmitteln für die Fahrt ein und fuhren dann Richtung Pisa, wo wir 2 Stunden Rast machten, einige Herrn Mell und seine Frau trafen, und andere am Schiefen Turm Eis aßen. Nach einer langen Fahrt trafen wir am nächsten Tag, dem 5. 04. um 9:30 Uhr wieder an der Engelsburg in Kassel ein und wurden von unseren Eltern empfangen. So ging eine spannende und interessante Woche zu Ende.