Einmal hautnah dabei sein und die sonst so „entfernten“ Politiker endlich mal zur Rede stellen, genau das wurde durch den HNA-Lesertreff am 13. September 2013 in der Jacob-Grimm-Schule 300 Oberstufenschülern aus der Region Kassel ermöglicht.
Auch der Politik- und Wirtschaftsleistungskurs der Engelsburg der Q3 von Frau Ohmes-Hapke wurde dazu eingeladen und nahm die Einladung gerne an.
Genau 9 Tage vor der Landtagswahl hatten die hessischen Kandidaten die Möglichkeit, ihren angehenden und potenziellen Wählern ihr Parteiprogramm näher zu bringen und sie zu überzeugen.
Moderiert wurde die Diskussion von HNA-Politik- Chef Dr. Tibor Pezsa, welcher die Politiker Eva Kühne-Hörmann von der CDU, Uwe Frankenberger (SPD), Cornelia Janusch (FDP), Karin Müller (Grüne) und Norbert Domes (Die Linke) das ein oder andere Mal in die Bredouille brachte.
Zu Beginn hatten jedoch erst einmal die Schüler der JGS das Wort, welche konkrete Fragen für die jeweiligen Politiker vorbereitet hatten und bei unklaren Antworten gerne mal ein bisschen genauer nachfragten. Danach übernahm Pezsa wieder das Kommando und ließ zu verschiedenen Themen immer wieder Diskussionen auch zwischen den verschiedenen Parteimitgliedern aufkommen.
In dem 90-minütigen Gespräch kam der ein oder andere mit seiner Meinung zwar zu kurz, jedoch reichten die Themengebiete von der Kommunal- bis zur Bundespolitik.
Besonders spannend wurde es dabei jedoch, wenn es um direkte Beispiele ging, welche die Schüler selber betrafen, wie die Schließung der Bibliotheken, die Sanierung der Schwimmbäder oder die kostspielige Ausrichtung des Hessentages.
Dabei machte es jedoch bei Vereinzelten den Anschein, dass sie nicht komplett hinter dem Programm ihrer Partei standen und ihre Antwort dann lieber so zurechtbogen, dass sie bei den Schülern in einem besseren Licht stehen. Doch das half ihnen oft auch nicht weiter, vor allem in der letzten Runde, in welcher es allen Schülern möglich war, Fragen zu stellen, hakten diese oft kritisch nach.
Die Themen, die den Schülern dabei auf dem Herzen lagen, waren z. B. das Adoptionsrecht für Homosexuelle, das Gehalt der Politiker oder auch die Legalisierung von Marihuana.
Abgesehen davon, dass die Kandidaten manchen Fragen regelrecht aus dem Weg gegangen sind oder ihr Parteiprogramm schön geredet haben, könnte man nicht von politischem Enthusiasmus sprechen. Das Auftreten gegenüber der Generation “von morgen“ hatte ich mir anders vorgestellt.
Das, was die jungen Wähler brauchen, sind überzeugte und ausdrucksstarke Politiker, welche das Interesse an der Politik wecken und die standhaft ihre Position zu vertreten wissen.
Kimberley Waldhoff