Wir, 16 Schülerinnen und Schüler des PoWi-Leistungskurses der E-Phase, fuhren mit unseren Lehrern Birgit Ohmes-Hapke und Markus Junghans vom 12. bis 13.10.15 nach Berlin, um im Kanzleramt Angela Merkel zu treffen. Das Engelsburg-Gymnasium war eine von acht Schulen bundesweit, die eingeladen worden sind, mit der Bundeskanzlerin als Zeitzeugin über 25 Jahre Deutsche Einheit zu diskutieren.
Gemeinsam starteten wir am Montagmorgen. Nach der Ankunft sammelten wir erste Eindrücke von Berlin und sahen einige Hauptattraktionen: den Reichstag, das Kanzleramt, das Holocaust-Mahnmal, den Pariser Platz und das Brandenburger Tor, den Fernsehturm und den Checkpoint Charlie. Des Weiteren besichtigten wir die Dauerausstellung „Topographie des Terrors“ über die Jahre 1933-1945.
Nach dem gemeinsamen Abendessen gingen wir nochmals zum Brandenburger Tor, um uns das „11.Festival Of Lights“ anzusehen.
Am Dienstag, 13.10.15, war es dann soweit: Es ging ins Kanzleramt. Nach einer informativen Führung durch das Gebäude begaben wir uns in den internationalen Konferenzsaal, wo Angela Merkel mit einer kurzen Begrüßung die Diskussion eröffnete.
Jede der acht Schulen hatte einen Impulsbeitrag vorbereitet, der in der Runde vorgetragen wurde. Schüler eines Gymnasiums aus Sachsen-Anhalt hatten z.B. einen Film gedreht, der die Auswirkungen der DDR-Diktatur auf den Schulunterricht aufzeigte. Zwei weitere Klassen haben sich mit dem Schwerpunkt ‚Bildung und Erziehung in der DDR‘ auseinandergesetzt. Merkel hat uns berichtet, dass sie als Pfarrerstochter Anfeindungen durch Lehrer ausgesetzt war. Ihre Entscheidung, Physik zu studieren, habe sie auch deshalb getroffen, weil der Staat auf diesen Fachbereich weniger politischen Einfluss genommen habe als auf andere Studienfächer.
Die Schüler des Freiherr von Stein Gymnasiums Fulda und wir haben die Ergebnisse unserer Zeitzeugengespräche (Lothar de Maiziere in Fulda, Rainer Eppelmann bei uns in Kassel) vorgetragen. So haben wir z.B. erläutert, was wir aus dem Vortrag und der Diskussion mit Pfarrer Eppelmann mitgenommen haben: Es ist wichtig, dass jeder sich traut, seine Meinung zu sagen und das auch tut. Jede Demokratie ist auf Menschen mit Zivilcourage angewiesen, damit demokratisches Zusammenleben funktioniert.
Merkel ging auf die Impulsbeiträge und die Fragen der Schüler, die sich über Saalmikrofone problemlos beteiligen konnten, sehr konkret ein , gab private Erlebnisse preis und zeigte uns durch ihr Verhalten während der 90-minütigen Diskussion, dass sie sehr angetan war über die Art und Weise, wie wir uns im Vorfeld mit dem Thema Wiedervereinigung beschäftigt hatten.
Im Anschluss gab es einen Fototermin aller Teilnehmer mit der Kanzlerin und einen Mittagssnack im Foyer des Kanzleramtes.
Nachmittags gingen wir ins Museum „Tränenpalast“ in die Dauerausstellung: „Grenzerfahrungen. Alltag der deutschen Teilung“. Zeit zur freien Verfügung blieb auch noch; am Ende waren wir sehr erschöpft, aber umso glücklicher, diese Tage mit all den unterschiedlichen Eindrücken erlebt zu haben.
Danke, dass wir diese einmalige Chance hatten! Zu guter Letzt ein herzliches Dankeschön an Frau Ohmes-Hapke und an unseren Tutor, Herrn Junghans, die uns begleiteten und die Fahrt organisiert haben.
Elisabeth Breidenbach
Johannes Trayser
(PoWi- LK E1)