Frühere Schulleiterin Sr. Maria Barbara Schneiders feiert ihren 90. Geburtstag
Die frühere Schulleiterin des Engelsburg-Gymnasiums, Schwester Barbara Schneiders, feierte am Dienstagmorgen im Bergkloster Bestwig ihren 90. Geburtstag. Zu den Gratulanten gehörten ihre Nachfolgerin Schwester Maria Ignatia Langela sowie der jetzige Schulleiter Dieter Sommer.
Schwester Maria Barbara leitete die Engelsburg von 1973 bis 1990. Geboren in Prüm in der Eifel trat sie 1948 als 21-jährige Frau in die Ordensgemeinschaft ein, studierte wenig später Deutsch und Latein auf Lehramt und kam bereits 1957 als Referendarin an die Engelsburg. 1971 verstärkte sie das Schulleitungsteam, 1973 übernahm sie die Aufgabe als Direktorin.
„Als ich 1972 an die Schule kam, die damals noch reines Mädchengymnasium war, hatten wir 680 Schülerinnen“, hat Schwester Maria Ignatia recherchiert. Und sie fuhr fort: „Unter Deiner Leitung ist die Koedukation eingeführt worden. Die Schülerzahl stieg auf 1200.“ Ein Niveau, das die Engelsburg in etwa bis heute hält.
Phänomenales Namensgedächtnis
Allen sei vor allem das phänomenale Namensgedächtnis von Schwester Maria Barbara in Erinnerung, erklärte Schwester Maria Ignatia in ihrer kleinen Laudatio vor rund 50 Gästen. Dazu gehörten auch viele ehemalige Lehrerinnen und Lehrer der Engelsburg. „Ich erinnere mich genau: Bei den Sextaner-Anmeldungen wurden die Eltern mit ihren Sprösslingen in Klassen eingewiesen. An der Tür hast Du Dir die Namen sagen lassen, Deine Rede vor einer voll besetzten Klasse gehalten. Danach bist Du zur Tür gegangen und hast Eltern und Kinder mit Namen verabschiedet. Unglaublich.“
Außerdem habe es Schwester Maria Barbara immer verstanden, das Positive im Menschen zu sehen. Im Bonifatiusboten, der Kirchenzeitung des Bistums Fulda, hieß es anlässlich ihrer Verabschiedung 1990, dass sie geprägt sei „von Demut, Bescheidenheit, Großmut und Herzenswärme“ und dass sie eine „natürliche Autorität“ ausgestrahlt habe.
Nach Ihrer Pensionierung blieb Schwester Maria Barbara bis 2011 im Kasseler Schwesternkonvent, zuerst noch mit wenigen Unterrichtsstunden als Latein- und Deutschlehrerin. „Dann hast Du täglich, bei Wind und Regen und Kälte und Schnee Besuche in der Stadt bei alten und kranken Menschen gemacht“, blickte Schwester Maria Ignatia zurück.
Seit dem Herbst 2011 verbringt Schwester Maria Barbara ihren Lebensabend im Bergkloster Bestwig. Schöne Erinnerungen seien die beste Altersversorgung, erklärte ihre Nachfolgerin, die 2006 noch für einige Jahre die Schulleitung an einem Gymnasium in Halle an der Saale übernahm und inzwischen auch im Bergkloster lebt. Von den positiven Erinnerungen an die Engelsburg zehren beide Ordensfrauen bis heute.