Schwester Maria Barbara Schneiders feiert seltenes Jubiläum
Die frühere Leiterin des Engelsburg-Gymnasiums, Schwester Maria Barbara Schneiders, ist vor 70 Jahren in die Ordensgemeinschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel eingetreten. Jetzt feierte sie dieses seltene Jubiläum im Bergkloster Bestwig.
„Es geht nicht um das Sein, sondern um das Werden“, erklärte Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow bei der zentralen Feier am vergangenen Wochenende. Das Zitat Martin Luthers erinnere daran, dass man niemals vollkommen, niemals am Ziel sei, sondern immer auf dem Weg. Das gelte auch für den Weg der eigenen Berufung, den jede Ordensfrau gehe.
Insgesamt blicken in diesem Jahr 21 Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel auf 70, 65, 60, 50, 40 oder 25 Jahre Ordensleben zurück. „Das sind über 1000 Jahre Ordensleben. Und jede Jubilarin hat ihre eigene Geschichte. Jede hat mit ihrem Leben ein eigenes Zeugnis vor Gott abgelegt“, so Pater Maurus Runge in seiner Predigt während des Festgottesdienstes. Der Mönch aus der Abtei Königsmünster in Meschede zelebrierte die Messe gemeinsam mit Rektor Bernd Kucklick aus dem Bergkloster Heiligenstadt sowie Abt Friedhelm Tissen aus der Abtei Kornelimünster.
Gymnasium wuchs von 680 Schülern auf 1200 Schüler an
Schwester Maria Barbara leitete das Engelsburg-Gymnasium von 1973 bis 1990. In ihrer Zeit wurde an der früheren, reinen Mädchenschule die Koedukation eingeführt. Die Schülerzahl stieg dadurch von 680 auf 1200 an. Auf diesem Niveau liegt sie bis heute.
Erst bei der Feier ihres 90. Geburtstages im vergangenen Jahr würdigte ihre Nachfolgerin als Schulleiterin, Schwester Maria Ignatia Langela, die Leistungen der Jubilarin. Dazu gehöre auch die persönliche Zuwendung zu den Schülern und ihren Eltern. „Ich erinnere mich genau: Bei den Sextaner-Anmeldungen wurden die Eltern mit ihren Sprösslingen in Klassen eingewiesen. An der Tür hast Du Dir die Namen sagen lassen, Deine Rede vor einer voll besetzten Klasse gehalten. Danach bist Du zur Tür gegangen und hast Eltern und Kinder mit Namen verabschiedet. Unglaublich“, so Schwester Maria Ignatia.
Bis 2011 lebte Schwester Maria Barbara noch in dem Kasseler Schwesternkonvent. Sie hatte eine neue Aufgabe darin gefunden, alte und kranke Menschen zu besuchen und zu begleiten. Seit sieben Jahren verbringt sie ihren Lebensabend nun mit 80 Mitschwestern und vielen guten Erinnerungen an ihre Kasseler Zeit im Bergkloster Bestwig.