Am Mittwoch den 26.06.2019 war es für das YES-Team der Engelsburg soweit: eine Gruppe aus sechs Schülerinnen und Schülern machte sich auf den Weg, um ihre Lösungen für Deutschlands gesellschaftliche Probleme zu präsentieren. Doch ihre Lösung hatte einen langen Weg hinter sich.
Das Team der Engelsburg, bestehend aus Joana Küllmer, Rea Schattner, Lina Schäffer, Paul Geiersbach, Benjamin Simon Klein und Lukas Kramny, bewarb sich etwa ein halbes Jahr im Voraus um die Teilnahme am Young Economic Summit Wettbewerb. Ihr Weg begann mit einem zu verfassenden Bewerbungsschreiben, in welchem sie ihre Stärken und Interessen aufzählten und darstellten, warum dieser Wettbewerb genau die richtige Chance für sie als Gruppe junger, selbstbewusster und politisch engagierter Schüler sei.
Der Young Economic Summit Wettbewerb, kurz „YES“, auf welchen die Schülerinnen und Schüler durch ihren Politik- und Wirtschaftslehrer Stephan Alexander Eull aufmerksam wurden, der sie im Kontext des Wettbewerbes betreut und berät, ist ein unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Energie und Wirtschaft vom ZBW, dem Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft und der Joachim Herz Stiftung, organisierter Ökonomie- und Wirtschaftswettbewerb.
Dieser Wettbewerb bietet Schülerinnen und Schülern der Klassen 10 und der Oberstufe die Gelegenheit, Lösungen für die gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit, im Kontext einer wissenschaftlichen Beratung und Betreuung durch, unter anderem, Forschende des Zentral Instituts für europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim zu finden, und diese im Anschluss auf politischer und wirtschaftlicher Bühne zu präsentieren.
Nachdem das Team mit Herrn Eull für den Wettbewerb zugelassen wurde und ihnen die Fragestellung „Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt- Welche Wege führen zum Erfolg?“ zugewiesen wurde, ging für sie die Arbeit nach dem sogenannten „Kick-Off Meeting“ in Mannheim, welches dem Kennenlernen mit den Forschenden und der Eröffnung der Arbeitsphase dienen sollte, erst richtig los. Nach einem sehr interessanten Kick-off Meeting und Kennenlernen mit den Forschenden, startete die Gruppe mit der Entwicklung ihrer Lösungsidee.
In den nächsten Wochen bis nach den Osterferien entwickelte sich die Idee, alle integrationsrelevanten Parteien im Kontext eines digitalen Marktplatzes unter ein Dach zu stellen, und so die ökonomische Effizienz und Intransparenz aus dem Integrationsprozess zu nehmen. Dadurch sollen die unzähligen Hürden, die sich einem Geflüchteten bei der Integration in den Arbeitsmarkt in den Weg stellen, in einem Schritt zusammengefasst werden – durch den Download einer App.
Abgerundet durch ein Fachgespräch mit den Forschenden und Wettbewerbsvertretern via Skype-Konferenz, ging es langsam auf das Regionalfinale Süd-West, welches am ZEW in Mannheim stattfinden sollte, zu. Neben dem Feedback von den betreuenden Wissenschaftlern und den Wettbewerbsvertretern, holte sich die Gruppe nun, ihm Rahmen von Gesprächen mit wirtschaftstragenden Unternehmen Nordhessens, wie unter anderem der Wintershall Dea GmbH, Resonanzen ein und zwar in Bezug auf die Realisierbarkeit, Tauglichkeit und Attraktivität einer solchen Plattform.
Nachdem nun die inhaltlichen Punkte vor dem Regionalfinale erledigt waren, brauchte es nur noch eine anschauliche Präsentation, um die Idee verständlich und attraktiv zu präsentieren. Schließlich machten sich die sechs Schülerinnen und Schüler und Herr Eull am 26.06.2019 bereits früh morgens auf den Weg nach Mannheim ans ZEW.
Pünktlich angekommen galt es nun, sich der Lösungsideen der anderen Teams für ihr Thema anzunehmen, nachdem die Unterlagen für die Bewertung der insgesamt acht weiteren Teams entgegen genommen worden waren. Denn am Ende sind es die Schülerinnen und Schüler, die aus ihrer Region zwei Finalisten-Teams bestimmen sollten, die ihre Region im Finale vertreten.
Für das Team der Engelsburg präsentierten Benjamin Simon Klein und Lukas Kramny die Idee für das Thema „Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt- Welche Wege führen zum Erfolg?“ unter dem Motto „ So schaffen wir das: Vielfalt fördern, Vielfalt nutzen – Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt“. Sie erläuterten ihre Inhalte sehr erfahren und souverän anhand einer professionell und übersichtlich gestalteten Präsentation, die das Publikum zu beeindrucken wusste.
Im Anschluss an die Präsentation stellte sich die ganze Gruppe den Fragen aus dem Publikum, welche die sechs Schülerinnen und Schüler mit sehr viel Überzeugung und Leidenschaft beantworteten. Das Team, welches der Meinung ist, dass eine digitale Plattform, welche im Kontext einer Internetseite einen Marktplatz aufbietet, der von allen integrationsrelevanten Parteien als Dreh- und Angelpunkt für rechtliche Informationsbeschaffung und Austausch verwendet werden kann, das Problem der Intransparenz, Unübersichtlichkeit und der ökonomischen Ineffizienz bei der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt beseitigt und die einen Raum schafft, in dem Integration gemeistert werden kann, wurde am Ende beim sogenannten Pitch in seiner Meinung noch einmal sehr leidenschaftlich von Benjamin Simon Klein unterstützt.
Als alle Gruppen die Gelegenheit bekommen hatten, ihre Lösungsideen zu Themen wie Migration, Umweltpolitik oder Bildung allen anderen Schülerinnen und Schülern vorzustellen, musste jede Gruppe, entsprechend diverser Kriterien, Resonanzen im Kontext einer Punktzahl, die jeweils nur einmal zu vergeben war, erteilen.
Als es am Ende der Veranstaltung schließlich hieß: „ und die Finalisten der Region Süd-West sind“ durfte sich, neben der Gruppe des Werner-Heisenberg-Gymnasiums Weinberg, auch das Team des Engelsburg Gymnasiums über den mehr als gebührenden Titel „Finalist 2019“ freuen.
Das Team darf sich über 500 Euro Projektbudget und die Zulassung zum Bundesfinale, welches am 27.09.2019 in Hamburg stattfindet und dessen Gewinner im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geehrt werden, freuen. Das Team der Engelsburg plant nun bis zum Bundesfinale weiter intensiv an ihrem Projekt zu arbeiten und unter anderem einen Prototyp der App zu entwickeln.
Einen herzlichen Dank möchte das Team Herrn Paul Berbée, all seinen Unterstützern und im Besonderen ihrem Politik- und Wirtschaftslehrer Stephan Alexander Eull aussprechen, welcher das Team auf ihrem Weg unterstützt, beraten und begleitet hat.
Das YES- Team der Engelsburg würde sich im Bezug auf Anregungen, Unterstützung, Interesse am Projekt oder Partnerschaften über Kontakt unter der E-Mail- Adresse yes.engelsburg(at)gmail.com freuen.
Lukas Kramny