Im Rahmen des Projektes „Journalismus macht Schule“ hatten Schülerinnen und Schüler aus unserer Schülerzeitungs-AG (Leitung: Sebastian Schmitz) die Gelegenheit zu einem einstündigen Interview mit Claus Kleber vom ZDF. Themen: „journalistische Arbeitsweisen“ und „Pressefreiheit“. Das Interview wird ab 3. Mai (Tag der Pressefreiheit) in der ZDF-Mediathek zu sehen sein.
Hier ein Erfahrungsbericht der Schülerzeitungs-AG:
Donnerstagnachmittag. Kalter Kaffee stand auf dem Schreibtisch der Biologiesammlung, als eine Mail vom LPR (Landesanstalt für privaten Rundfunk) im Postfach der Schülerzeitungs-AG landete. Dort hieß es, man möge schnellstmöglich telefonisch Kontakt aufnehmen, denn man könne uns ein Interview mit Herrn Claus Kleber vom ZDF ermöglichen.
Wenige Minuten später am Telefon. „Aber es muss kurzfristig durchgeführt werden“, sagte die Verantwortliche des LPR, die Kontakte zum ZDF pflegte und am Projekt „Journalismus macht Schule“ mitarbeitete. Auf die Rückfrage, wie kurzfristig das Ganze denn sei, erwiderte sie:
„Dienstag, 12:30 Uhr. Die AG bekommt ein einstündiges Interview. Herr Kleber hat nur diesen einen Zeitslot!“
Alles oder nichts, dachte sich Herr Schmitz, AG-Leiter der Schülerzeitung, und lud darauf direkt zu einer virtuellen Sitzung via Microsoft Teams ein, um erste Schritte für das Interview zu planen. Schließlich standen nur vier Tage zur Verfügung, um das Interview sorgfältig vorzubereiten.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich absolut motiviert, sodass ein erstes Treffen schon am Freitagmittag möglich war.
Ein erstes Brainstorming führte dazu, dass Ideen in einer Mindmap gesammelt und kategorisiert wurden. Während sich Lukas und Benedikt dazu bereit erklärten, die Mindmap zu digitalisieren, schlugen Emma und Merle vor, dem Interview Struktur zu verleihen, indem man die Fragen themenzentriert auf einzelne Schülergruppen der AG aufgeteilt. „Damit entstehen gleichberechtigte Sprecherrollen“, erklärten beide und nickten sich einvernehmlich zu.
„Und am Montag treffen wir uns nochmal, um die gesammelten Fragen zu priorisieren und gemeinsam durchzugehen“, schlug Alon vor.
Daraufhin haben wir uns über das Wochenende hinweg auf das Interview vorbereitet. In dieser Zeit haben wir uns tiefgreifend mit dem Thema „Journalismus und Pressefreiheit“, über das das Interview anlässlich des internationales Tages der Pressefreiheit geführt werden sollte, auseinandergesetzt und Fragen formuliert.
Am Dienstag darauf war es dann auch schon so weit. In der Schule angekommen, durften wir uns mit ca. 2 Meter Abstand und weit geöffneten Fenstern in den Bioraum H110 setzen und unsere Masken abnehmen. Schließlich mussten die Coronamaßnahmen und die damit verbundenen Hygienestandards der Schule erfüllt werden. Jede(r) nutzte ein eigenes Tablet.
Die Stimmung war angespannt, alle waren aufgeregt. Schon kurz darauf begann das Interview per Videokonferenz. Dazu wurden wir dem heute-journal-Studio direkt zugeschaltet, in dem Herr Kleber bereits saß und auf uns wartete.
Unsere Fragen hatten wir auf drei verschiedene Themenbereiche aufgeteilt: „Journalistische Arbeit“, „Entwicklung & Pressefreiheit“ sowie „Medien im Wandel“.
Das Interview verlief dann – anders als ursprünglich geplant – als Gespräch. Claus Kleber hat oft Rückfragen gestellt, sodass sich die Atmosphäre sehr angenehm und locker gestaltete. Inhaltlich war das Gespräch aber ebenfalls interessant und vielseitig.
Claus Kleber betonte oft, dass gerade in der heutigen Zeit, in der Fake-News eine große Rolle spielen, eine seriöse Nachrichtenquelle gerade für Jugendliche, die viel auf Social-Media unterwegs sind, absolut notwendig ist. Darüber hinaus gab er uns einen Einblick, wie seriöse journalistische Arbeit heutzutage funktioniert, wobei er uns gleichzeitig im Hinblick auf unser journalistisches Interesse und nach unseren Informationskanälen befragte.
Nebenbei wurden wir vom Offenen Kanal Kassel begleitet, der ebenfalls Videoaufnahmen von uns machte, um auf lokaler Ebene für das Projekt „Journalismus macht Schule“ werben zu können.
Nach dem Interview wurden wir einzeln von dem Reporter des Offenen Kanals befragt, wie wir das Interview empfanden und was uns besonders gefiel.
Insgesamt konnten wir viel daraus mitnehmen. Herr Kleber beantwortete uns unsere Fragen ausführlich, erklärte gut, worauf es beim Recherchieren ankommt und warum Pressefreiheit heutzutage so unglaublich wichtig ist.
Als kleines Dankeschön für unsere Zeit bekamen wir am Ende sogar noch Kresse, Kugelschreiber und Notizhefte vom LPR geschenkt.
Übrigens erscheint unser Interview am 03.05.2021 beim ZDF (voraussichtlich in der Mediathek) sowie auf weiteren sozialen Plattformen, die mit dem Projekt „Journalismus macht Schule“ in Verbindung stehen. Schaut doch mal rein!