Nach einer anstrengenden Prüfungsphase haben alle Abiturienten und Abiturientinnen an unserer Schule das Abitur bestanden. Obwohl dieser Jahrgang alle Prüfungen erneut unter erschwerten Bedingungen absolvierte, mit Distanzunterricht und Wechselunterricht in der Qualifikationsphase, aber mit unverminderten Prüfungsanforderungen – kein „Corona-Abitur light“. Und jetzt ist es geschafft – und wie! Es wurde die beste Durchschnittsnote erreicht, die es je an unserer Schule gab: 2,03. 35 Prüflinge erreichten eine Note mit einer 1 vor dem Komma, 32 mit einer 2. Acht mal gab es die Traumnote 1,0. Dementsprechend gelöst war die Stimmung bei der Zeugnisübergabe, die dieses Jahr in der Stadthalle Kassel stattfand.
„Wenn eine oder einer von Ihnen Veranstaltungsmanagement studieren möchte, dann kann ich Sie nur wärmstens empfehlen“ – so Herr Prinz in seiner Rede an unsere diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten. Gemeint war hier das Abiball-Komitee, das einen fantastischen Job gemacht hat – aber möchte man nicht dem ganzen Jahrgang zurufen: Ihr habt schon viel bewiesen, das weit über eine normale schulische Laufbahn hinausweist. Ihr seid besonders flexibel, besonders zuversichtlich, besonders hartnäckig, besonders voller Gottvertrauen, Selbstvertrauen und Vertrauen in andere. Ihr seid hart im Nehmen!
Dankbarkeit und Freude war allen ins Gesicht geschrieben, als sich der Abiturjahrgang mit Familien und Lehrerinnen und Lehrern in der Stadthalle Kassel versammelte: zum feierlichen Abschlussgottesdienst mit Zeugnisübergabe – und anschließendem geselligen Beisammensein, das schon fast wieder so etwas war wie ein Abiball, wenn auch freilich nicht getanzt werden durfte.
Die Corona-Regeln einhaltend, konnte man zusammen essen und trinken und ins Gespräch kommen. Die Organisation hatte im Vorfeld einen Spagat zwischen generalstabsmäßigem Organisationstalent und absoluter Flexibilität erfordert; erst eine Woche davor stand fest, ob das Ganze überhaupt stattfinden kann – herzlichen Dank an das Abiball-Komitee, die Schulleitung alle Kooperationspartner!
Sr. Maria Thoma Dikow war zu Gast und erinnerte in ihrer Rede daran, dass in der Schule nicht nur Noten und in weiteren Leben nicht nur Leistungen zählen, sondern wie wir miteinander umgehen.
Für die Absolventen sprach Jacob Müller und gestaltete seine Rede wie eine Abiturklausur: „Anforderungsebene III: eine eigene Haltung und Orientierung finden“ Nun komme es darauf an, diese anspruchsvolle Gestaltungsfreiheit im Leben umzusetzen. Humorvoll bedankte er sich beim Kollegium für die Unterstützung, wenn „im Distanzunterricht nicht nur das Netz zusammenbrach“.
Frau Dr. Eggenweiler ehrte im Namen des Ehemaligen- und Fördervereins Schülerinnen und Schüler für herausragendes schulisches Engagement. Der Preis ging an Nils Blaschke, Antonia Gutmann, Isabel Kampe, Helena Plümacher, Evelyn Denise Reger, Felix Sajon, Louisa Schmidt und Mia Wiebel.
Herr Prinz gab zu bedenken, wie schwierig es sei, Schülerinnen und Schüler auf die Zukunft vorzubereiten. Dazu müsse man ja erstmal wissen, wie diese aussehe. Aber man müsse es nicht unbedingt wie Karl Valentin sehen („Die Zukunft war früher auch besser.“). Angesichts der Fähigkeiten, die dieser Jahrgang schon gezeigt hat, könne man durchaus optimistisch sein. All dies habe aber niemand alleine geschafft, es sei vielmehr Erfolg einer jahrelangen Erziehungspartnerschaft mit den Eltern.
Zum Abschluss formulierte Herr Prinz einen charmanten Rausschmiss: „Wir können euch jetzt nichts mehr beibringen. Geht mit Gott, aber geht – bzw. geht jetzt, aber kommt wieder!“ Die Schulgemeinschaft dankt allen Abiturientinnen und Abiturienten – und ihren Familien – für ihr Engagement und wünscht ihnen alles Gute für ihren weiteren Lebensweg. Hoffentlich verlieren wir sie nicht ganz aus den Augen, sondern sehen sie auf der ein oder anderen Schulveranstaltung wieder!
Angela Reiss