
Am vergangenen Wochenende nahmen der Q1-Geographie-Leistungskurs von Herrn Pigan und die Klimakonferenz-AG (sie fährt vom 17.–19.10. zur Jugendklimakonferenz nach Lüneburg) von Herrn Kurzenknabe an zwei besonderen Veranstaltungen teil: der Podiumsdiskussion mit dem Klimaforscher Mojib Latif am Samstagnachmittag sowie der feierlichen Verleihung des Kasseler Bürgerpreises „Glas der Vernunft“ am Sonntag.
Die Diskussion im „Uni:Lokal“ war mit rund 80 Interessierten, darunter etwa 60 Schülerinnen und Schüler aus Kassel, gut besucht. Prof. Dr. Mojib Latif machte deutlich, dass Klimaschutz nicht allein mit Verzicht verbunden sein müsse, sondern auch Vorteile für Alltag und Lebensqualität bringe – etwa durch geringere Kosten bei energiesparendem Verhalten. Zudem betonte er die Bedeutung erneuerbarer Energien nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für die Energiesicherheit in Europa. Trotz positiver Entwicklungen, wie dem inzwischen hohen Anteil erneuerbarer Energien am Strommix, warnte er vor den weltweit weiterhin steigenden Treibhausgasemissionen. Hoffnung schöpfe er dennoch, da Wissen, Technik und finanzielle Mittel für eine erfolgreiche Energiewende längst vorhanden seien. Entscheidend seien internationale Zusammenarbeit und das Setzen positiver Beispiele, um Klimaschutz attraktiv und „cool“ zu machen.
Bei der Preisverleihung am Sonntag im Kasseler Opernhaus wurde Latif mit dem „Glas der Vernunft“ geehrt. In Grußworten und Laudationes wurde die enge Verbindung von Wissenschaft, Aufklärung und Klimaschutz hervorgehoben. Besonders eindrucksvoll war die Festrede der Physikerin Ricarda Winkelmann, die anhand von Bildern aus der Antarktis verdeutlichte, welche Bedeutung das Schmelzen der Eisschilde für den globalen Meeresspiegel hat. Sie appellierte an gemeinsames Handeln „nicht aus Angst, sondern aus Einsicht“. Latifs ehemaliger Praktikant, Professor Thomas Jung, würdigte den Preisträger für seine herausragende Forschung und seine Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge verständlich zu vermitteln.
In seiner Dankesrede zeigte sich Latif gewohnt humorvoll und optimistisch. Er erinnerte daran, dass gesellschaftliche Veränderungen möglich sind, wenn man den Mut hat, sie anzugehen – ganz im Sinne des Mottos „Yes, we can“.
Für die Schülerinnen und Schüler war das Wochenende eine besondere Gelegenheit, mit einem der bedeutendsten deutschen Klimaforscher ins Gespräch zu kommen und die enge Verbindung von Wissenschaft, Verantwortung und Zukunftsgestaltung unmittelbar zu erleben.
Marc Pigan
(Foto: SMMP)