In der diesjährigen Studienwoche konnten 13 Schüler/innen der Engelsburg erste Erfahrungen im Fechtsport sammeln. Unter der Leitung der Sportlehrerin und Fechtlehrerin (ADFD) Christine Schiwek erlernten die Schüler/innen technische und taktische Elemente des Fechtens. Genutzt wurden die Räumlichkeiten und die Ausstattung des Fechtclub-Kassel.
Die Schüler/innen nutzten die Chance sich endlich auch mal wie die Kinohelden mit dem Degen in der Hand zu duellieren. In actionreichen und spannenden Gefechten wurden nicht nur die körperlichen Stärken sondern auch die mentalen Fähigkeiten gemessen. Faktoren wie Leistungsdrang, Selbstvertrauen, Initiative oder der richtige Umgang mit Kritik und Misserfolgen entscheiden bei der Ausübung des Fechtsports häufig mit über Sieg und Niederlage.
Alle Schüler/innen erlernen ebenso in der Studienwoche die Verantwortung des Obmanns (Kampfrichter) zu übernehmen. Eine gezielte Förderung von Fairness und Selbstbewusstsein, auch in der Durchsetzung von „strittigen Obmannentscheidungen“ bei dem komplexen Regelwerk, waren Bestandteil in dieser Woche.
Am letzten Tag der Studienwoche machten die Schüler/innen noch eine besondere Erfahrung und setzten sich, nicht verletzungsbedingt sondern aus Neugierde, in die Rollstühle des FCK’s. Für die dauer der Gefechte wurden sie zu Rollstuhlfechtern. Dafür mussten sie sich den besonderen Regeln des Rollstuhlfechtens anpassen, um sich unter diesen ungewohnten Bedingungen zu messen. Ein solcher Perspektivenwechsel ist häufig Voraussetzung für eine größere Toleranz und Akzeptanz gegenüber behinderter Mitmenschen. Neben der neuen, auch sportlichen Herausforderung ergab sich für die Schüler/innen einen positiven Trainingseffekt. Durch den zwangsweisen Verzicht auf schnelle Vor- und Rückbewegungen mit den Beinen konzentrieren sie sich stärker auf die eigentliche Klingenarbeit. Durch das Klingenspiel mit Finten und Paraden sowie durch Bewegungen des Oberkörpers vor und zurück mussten sie sich bemühen, eine Blöße bei ihrem Gegner zu finden und dann einen Treffer zu setzen. Die so geschulten Fähigkeiten wurden anschließend auf das Fußfechten übertragen.
Durch die ungewohnten Bewegungen beanspruchten die Schüler/innen ungewohnte Muskelgruppen was im Verlauf der Woche zu erheblichem Muskelkater führte. Doch in spannenden Duellen ließ der Spaß am Fechten und die Freude am Zweikampf die Schmerzen vergessen.