Zum Abschluss ihres Geschichtsunterrichts in der Oberstufe fuhr der diesjährige Abiturjahrgang mit 94 Schülerinnen und Schülern am 4. Mai 2017 in das Grenzlandmuseum im Eichsfeld bei Teistungen und Duderstadt. Die ganztägige Exkursion stand unter dem Motto „Das Leben mit der Grenze in der DDR“ und sollte an einem Originalschauplatz wesentliche Aspekte der SED-Diktatur vermitteln.
Zunächst stand ein geführter Rundgang durch das Museum an. Den Schülerinnen und Schülern wurde hier zunächst ein Überblick über die Ursachen der Abriegelung der DDR gegeben sowie eine Erläuterung des Ausbaus der Grenze bis zum Ende der 1980er Jahre. Eine anschließende Zeitzeugenbefragung bot viele persönliche Einblicke in das Alltagsleben der Menschen in der ehemaligen DDR. Viele Schüler waren aber auch daran interessiert, zu erfahren, wie die ehemaligen DDR-Bürger die Nachwendezeit erlebt haben und mit welchen Gedanken und Gefühlen sie dem Leben im geeinten Deutschland heute gegenüberstehen.
Nach einer Mittagspause ging es in der Begleitung eines weiteren Zeitzeugen zu einem Rundgang an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Hier im ehemaligen Grenzgebiet stehen noch viele Überreste der Sicherungsanlagen, z.B. große Teile des Streckmetallzauns, der KFZ-Sperrgraben sowie ein Überwachungsturm. Durch zahlreiche persönliche Bemerkungen des Gästeführers konnte den Schülerinnen und Schüler ein lebendiges und auch bewegendes Bild vom Leben im Sperrbezirk geben werden.
Als Fazit dieses Besuch lässt sich feststellen, dass es sich lohnt, der jüngeren Generation die Geschichte Deutschlands vor 1990 zu erzählen und zu vermitteln. Hinter dieser Geschichte stecken spannende Biographien und das Wissen darum, was es heißt, in Freiheit leben zu können.
Die wiedergewonnene Einheit von 1990 ist eben mehr als nur die Zusammenführung von zwei ehemals getrennten Staaten.