Die Geschichtskurse der Q3 besichtigten am Donnerstag, 10.11.2022, im Rahmen einer eintägigen Exkursion in das Grenzlandmuseum Teistungen/Eichsfeld die Überreste der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
Pädagogische Mitarbeiter des Museums erklärten bei einem Außenrundgang anhand der vielen im Original erhaltenen Grenzsicherungsanlagen den Aufbau der Grenzanlagen. Dabei wurde deutlich, mit welchem finanziellen Aufwand und welcher Energie die SED-Regierung in den Jahren bis 1989 versucht hatte, die Flucht in den Westen zu verhindern.
In einem zweiten Teil des Projekttages konnten die Schülerinnen und Schüler sich nach einer kurzen Einführung in den Aufbau der Ausstellung individuell über Einzelheiten des Grenzaufbaus informieren. Auf besonderes Interesse stießen hier die elektronischen Sicherungen am vorderen Metallgitter-Grenzzaun sowie die besonders heimtückischen Abwehranlagen wie Tretminen und Selbstschussgeräte des Typs SM-70. Auch das Modell des Aufbaus der ehemaligen Grenzübergangsstelle Duderstadt/Worbis, kurz GÜST, erhielt große Aufmerksamkeit.
Ein dritter Baustein ergänzte dann die Besichtigungen durch Informationen aus erster Hand. Jutta Apel (74) aus Teistungen beantwortete Fragen zu ihrem Leben im ehemaligen Sperrgebiet an der Außengrenze der DDR. Dabei konnte sie sehr anschaulich zeigen, was es hieß, auch innerhalb der DDR in einem abgeriegelten Teil zu leben, in dem Besuche von Freunden und Verwandten aus dem restlichen Gebiet verboten waren. Die Gefahr, dass Besucher hier die Reise zu einem Fluchtversuch in die Bundesrepublik Deutschland, hier nach Niedersachsen, nutzen, war dem Regime der SED einfach zu groß. Gleichzeitig bekamen die Schülerinnen und Schüler einen guten Einblick in das Leben der Menschen in der DDR, was an vielen Stellen sicher auch zum Nachdenken über die eigene gegenwärtige Lebenssituation führte.
Detlef Rosenbach (Fotos: Rosenbach/SMMP)