Die Mutter zweier Schüler wünschte sich beim Radiosender FFH 1.200 Decken für die Engelsburg – am Dienstag wurden sie übergeben
Manchmal schreibt die Corona-Pandemie auch schöne Geschichten: Am Dienstagmorgen spendete der Radiosender FFH dem Engelsburg-Gymnasium 1.200 Decken für alle Schülerinnen und Schüler. Damit ihnen in den derzeit vorgeschriebenen Lüftungspausen nicht kalt wird. Die Mutter zweier Schüler hatte sich bei der Aktion „Wünsch Dir was – dann kriegste das“ beworben und sich dieses Geschenk für die Engelsburg gewünscht.
Tobi aus der Klasse 5d gehört zu den ersten, die um viertel vor elf bei einem Grad Außentemperatur und Nieselregen auf den Schulhof kommen. Dort überreicht ihnen Moderatorin Evren Gezer die dunkelblauen Decken. Unterstützt wird sie von einem sechsköpfigen Mitarbeiterteam.
„Und, ist die schön kuschelig?“, fragt sie. Tobi nickt begeistert. „Welchen Unterricht hättest Du denn gerade?“, fragt Evren Gezer. Eine Kollegin streckt dem Schüler das Mikrophon entgegen. Das Radiopublikum hört mit. „Mathematik“, sagt der Zehnjährige. „Und bist Du traurig, dass die Stunde gerade ausfällt?“ Das sympathische Grinsen des Schülers wird nicht schmaler, als der auf diese Frage hin den Kopf schüttelt. Seine Antwort lautet eindeutig „Nein“.
Gute Stimmung
So macht sich auf dem Schulhof schnell gute Stimmung breit. Auch die Klasse 10d versammelt sich schon, um die Kuscheldecken in Empfang zu nehmen. Ihr stellt Evren Gezer aber erst noch ein paar Aufgaben, die es möglichst schnell zu beantworten gilt: „Mal sehen, wie gut Ihr Mathe könnt: Wenn eine Decke 200 Gramm wiegt, wieviel wiegen dann 500 Decken?“ Auch die Zeigefinger der Klasse 5d im Hintergrund gehen bei dieser Frage schnell nach oben. Die Radio-Moderatorin sieht ein: „Na gut, Ihr sollt ja alle Decken bekommen.“
Tanja Horstmann hatte die Idee, sich mit der Bitte um die Decken bei der Aktion „Wünsch Dir was – dann kriegste das“ des Radiosenders FFH zu bewerben. Ihre beiden Kinder besuchen die fünfte und die zehnte Klasse am Engelsburg-Gymnasium.
Schulleiter Thorsten Prinz findet das großartig: „Das zeugt doch von der guten Solidarität bei uns. Für uns ist so etwas gar nicht ungewöhnlich, weil wir als christliche Schule immer wieder Aktionen starten, in denen es um andere geht.“
Lüftungsdienst
Ihn freut, dass alle Schülerinnen und Schüler in den regelmäßigen Lüftungspausen während des Unterrichts und in den Pausen künftig die Möglichkeit haben, sich mit einer solchen Decke einzumummeln.“
Als die Klasse 5d wieder in ihren Klassenraum zurückkommt, werden dort auch erst einmal die Fenster weit geöffnet. Diese Aufgabe übernehmen die Schülerinnen und Schüler, die zum Lüftungsdienst eingeteilt sind. Und sofort fällt die Temperatur spürbar ab. „Der Unterricht läuft trotzdem weiter“, erklärt Lehrerin Veronika Stöcker-Notzen. Und sie fügt hinzu: „Das kennen die Schüler ja schon.“
Was aber neu ist: Jetzt liegen die Decken bereit. Sich die überzulegen, dauert weniger lang, als eine Jacke anzuziehen. In dem bevorstehenden Winter, der jetzt erst anfängt, werde sie sicher noch häufig genutzt.