Schule im Ausnahmezustand – so dass man sich fast schon daran gewöhnt hat? Alle mussten sich auf viel Neues einstellen und versuchen ihr Bestes. Vor allem der Distanzunterricht stellt uns vor große Herausforderungen, die man aber auch als Chance wahrnehmen kann. Die hier gemachten Erfahrungen können genutzt werden, um auch in Zukunft die Digitalisierung von Schule sinnvoll zu gestalten.
Was gelingt, was könnte besser werden? Kollegen und Kolleginnen tauschen sich regelmäßig aus – aber wie sieht das Ganze aus der Perspektive der Schülerinnen und Schüler aus? Zu dieser wichtigen Frage hat unser Kollege Detlef Rosenbach (Leiter für Qualitätsmanagement ) vom 2. bis zum 8. Februar eine Schülerbefragung durchgeführt. Hier ein herzlicher Dank an alle, die teilgenommen haben, und ein Überblick über die interessanten und insgesamt positiven Ergebnisse
Die Umfrage, an der insgesamt 394 Schüler und Schülerinnen teilgenommen haben, wurde in zwei Gruppen durchgeführt: Jahrgangsstufen 5 – 7 (150 Teilnehmer) und 8 – Q2 (244 Teilnehmer). Die Q4 fehlt, weil sie als Abschlussklasse seit den Weihnachtsferien wieder im Präsenzunterricht ist.
Ausgewählte Ergebnisse
Die Bewertung des Distanzunterrichts fällt insgesamt sehr positiv aus. Hätte es tatsächlich eine Schulnote für unseren Unterricht gegeben, so wäre dieser mit „gut“ bewertet worden
Sehr positiv wird das Engagement von den Lehrkräften bei der Begleitung der Schüler*innen im Arbeitsalltag gesehen. Die Schüler*innen haben den Eindruck, dass wir zeitnah Fragen zu Aufgabenstellungen klären und zuverlässig in den mitgeteilten Zeiten für sie erreichbar sind.
Fast alle Schüler*er geben an, dass sie von uns aussagekräftige Rückmeldungen zu ihren Aufgaben erhalten. In den Klassen 5 -7 sagen das 54 % uneingeschränkt, in den höheren Klassen 45 %. Nur 4 % bzw. 5 % erhalten keine Rückmeldungen. Auch die Formulierung der Aufgabenstellungen wird von über 96 % der Schüler*innen als verständlich eingeschätzt. Gute Rückmeldungen gibt es auch für den Umfang der Aufgaben für die Woche bzw. die Stunde.
Der Einsatz von Videokonferenzen ist hoch: 85 % aller Schüler*innen geben an, in fast allen Fächern auch in Videokonferenz unterrichtet zu werden, zuverlässig zu den jeweiligen Stundenplanzeiten. Und auch 85 % der Befragten schätzen den Lerneffekt insgesamt als positv ein.
Was die persönliche Erfahrung betrifft, so ist hier eine interessante Differenz zwischen älteren und jüngeren Schüler*innen zu beobachten, die darauf hindeutet, dass die jüngeren am Ende sogar unbefangener mit dieser neuen Technik umgehen. Die Frage, ob Videokonferenzen Spaß machen, wird von den Klassen 5 bis 7 nur zu 16 % verneint, von den Älteren zu 30 %. Auch geben bei den Jüngeren nur 26 % an, sie hätten Hemmungen, sich in einer Videokonferenz zu melden, bei den Älteren sind es 37 %.
Ein Ansporn für uns alle kann sein, dass 95 % aller Befragten angeben, dass sich seit dem Frühjahr 2020 die Qualität des Distanzunterrichtes verbessert hat. Wir haben also alle dazugelernt!
Schülerwünsche
insgesamt 273 Schüler*innen haben die Chance ergriffen, Wünsche für den Fall einer Verlängerung des Distanzunterrichts zu äußern. In diesen freien Bemerkungen, die am Ende der Umfrage eingefügt werden konnten, steckten viele nützliche Tipps, was beim Einsatz von MS Teams noch besser gemacht werden kann. Vielen Dank dafür!
Wir werden versuchen, es umzusetzen, und ermutigen euch alle, auch weiter Feedback zu geben. Aber natürlich hoffen wir alle, dass bald wieder „richtig“ Schule sein kann.
Angela Reiss