Auszeichnung für Schülergruppe um Benjamin Klein und Lukas Kramny sowie für Klara Bremer und Emma Steinbrück
Voller Erfolg für das Engelsburg-Gymnasium bei der ersten Vergabe des SMMP Schulpreises für Engagement. Gewonnen haben Benjamin Klein und Lukas Kramny mit ihrem Einsatz für das Projekt „Integra“. Zudem belegen die Schülerinnen Emma Steinbrück und Klara Bremer mit ihrem Einsatz für den hessischen Demokratietag im September 2019 und in der UNESCO-Gruppe den vierten Platz.
Schwester Maria Thoma Dikow, Generaloberin der Ordensgemeinschaft und Vorsitzende der Bergkloster Stiftung, freut sich über das außerordentliche Engagement der Schülerinnen und Schüler: „Dazu wollen wir Sie an unseren Schulen ermuntern. Nicht nur durch den Schulpreis. Es freut uns, dass das immer wieder gelingt.“
Dotiert ist der von der Bergkloster Stiftung SMMP ausgelobte Schulpreis mit 5.000 Euro. Geplant war, die Preise im feierlichen Rahmen zu übergeben und den Gruppen auch Coaching-Seminare anzubieten. „Das ist in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht möglich“, bedauert der Geschäftsführer der Schulen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, Stefan Burk. Daher habe die Jury entschieden, das Preisgeld auf die drei Erstplatzierten aufzuteilen: „So werden sie alle für ihre erfolgreiche Teilnahme gewürdigt.“
Flüchtlingen die Integration erleichtern
Die Gruppe um die beiden Schüler Benjamin Klein und Lukas Kramny, zu der auch Paul Geiersbach, Joana Küllmer, Lina Schäffer und Rea Schattner gehören, erhält 2.500 Euro. Sie hat mit dem Konzept für ihre digitale Plattform „Integra“ 2019 auch schon sehr erfolgreich an dem bundesweiten Wettbewerb „Young Economic Summit“ teilgenommen. Ziel ist es, Migranten und Flüchtlingen in Deutschland schneller Orientierung und Hilfe bei ihrer Eingliederung zu geben.
Bereits die Teilnahme an dem Bundesfinale beim „Young Economic Summit“ war mit einem Geldpreis verbunden. „Dass wir jetzt noch einmal 2.500 Euro für die Weiterentwicklung erhalten, empfinden wir als Auszeichnung, motiviert uns aber auch zusätzlich, daran weiterzuarbeiten“, erklärt Benjamin Klein. Er hatte ohnehin einen Termin bei Schulleiter Thorsten Prinz, als der ihm sagte: „Ich habe gleich noch eine gute Nachricht für Euch“. Und der 17-Jährige gibt zu: „Wir hatten uns zwar gute Chancen bei dem Schulpreis ausgerechnet. Aber in diesem Augenblick hat mich die Nachricht doch überrascht.“
Gruppe hält weiterhin zusammen
Ursprünglich in derselben Klasse, sind die Schüler aus der Integra-Gruppe inzwischen in der Oberstufe und durch das Kurssystem im Unterricht nicht mehr so oft zusammen. „Aber wir haben weitergemacht“, erklärt Lukas Kramny. Er schätzt, dass aus der Gruppe inzwischen jeder 250 Stunden Zeit in das Projekt investiert hat.
Plattformen, die Integration fördern wollen, gibt es schon mehrere. „Unsere hat aber einige Alleinstellungsmerkmale“, erläutert Benjamin Klein. Zum Beispiel wolle Integra auch berufliche Praktika vermitteln – „und wir würden gerne Vereine mit ihren Angeboten einbinden. Viele von ihnen suchen neue Mitglieder. Gleichzeitig machen viele Vereine Angebote, die für Zielgruppen infrage kommen, die sie selbst vielleicht noch gar nicht im Blick haben.“ Integration funktioniere immer nur als gesellschaftliche Integration. Dafür seien Vereine prädestiniert.
„Uns macht die Weiterentwicklung dieser Plattform viel Spaß“, berichtet Lukas Kramny – „auch, weil wir dadurch viel für unser eigenes Leben lernen.“ Er ist zuversichtlich, dass die Plattform Integra bis zum Ende seiner Schulzeit in zwei Jahren soweit gereift ist, dass sie sich in die Praxis umsetzen lässt. „Der größte Aufwand wird die Programmierung sein. Wir wissen, dass das machbar ist. Aber dafür suchen wir noch Partner.“ Und Benjamin Klein ergänzt: „Das Preisgeld ist dabei eine große Hilfe. Denn auch der Aufbau solcher Kontakte ist mit finanziellem Aufwand verbunden.“
Lob von Schwester Maria Thoma
Schwester Maria Thoma lobt das Vorhaben und gratuliert den Schülern in einem persönlichen Brief. Ebenso gratuliert sie den beiden Schülerinnen Emma Steinbrück und Klara Bremer zu ihrem vierten Platz: „Sie zeigen, wie wichtig es ist, sich durch Mitbestimmung an gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zu beteiligen.“
In ihrer Bewerbung vom Sommer 2019 erklären Emma Steinbrück und Klara Bremer: „Gerade in einem Jahr, in dem das Grundgesetz 70 Jahre alt wird, Europa wählt und Demokratie- und Politikgleichgültigkeit zu spüren ist, müssen wir die Demokratie in den Fokus zu rücken.“ Das gelang bei dem hessischen Demokratietag. Dafür wollen sie sich aber auch weiterhin einsetzen.
Herausforderung für die nächsten Generationen
Gerichtet an alle Bewerberinnen und Bewerber um den SMMP Schulpreis sagt Schwester Maria Thoma: „Die gegenwärtigen Entwicklungen zeigen, dass auf Ihre Generation gewaltige Herausforderungen zukommen: im Hinblick auf soziale Gerechtigkeit, auf die Globalisierung, die Migration und den Klimawandel. Initiativen wie Ihre geben unverzichtbare Impulse dazu, diese Entwicklungen mitzugestalten und nachhaltige Fortschritte für die Gesellschaft zu bewirken. Denn nur wenn viele Menschen sich mitverantwortlich wissen, wird die Zukunft lebenswert sein.“
Genau das sei das Ziel des SMMP-Schulpreises, sagt Stefan Burk: „Das große ehrenamtliche Engagement unserer Schülerinnen und Schüler ins Bewusstsein zu rufen und für diesen gesellschaftlichen Einsatz zu werben.“ Diese Auszeichnung solle dafür eine Motivationsspritze sein.
Wer sich für den nächsten Schulpreis Bewerben will, hat dafür noch bis zum 30. September Zeit. Alles Weitere zu den Teilnahmebedingungen steht hier.