Voraussetzungen
Geschichtsunterricht am Engelsburg-Gymnasium in Kassel orientiert sich zunächst einmal an den Vorgaben des Landes Hessen (vgl. Beitrag am Ende). In enger Anlehnung an das neue Kerncurriculum für das Fach Geschichte in der Sekundarstufe I hat die Fachschaft im Schuljahr 2013/14 ein hausinternes Schulcurriculum für die Klasse 6 bis 10 verabschiedet. Im Vordergrund des Fachunterrichts stehen dabei die Bildungsstandards, die Vermittlung von Kernkompetenzen und die Konzentration auf wesentliche Inhalte zur Vermeidung einer reinen Stofffülle.
Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe I und II der Engelsburg
Der Charakter der Engelsburg als christliche Schule spiegelt sich wieder im Selbstverständnis des Geschichtsunterrichts. Über Fachinhalte hinaus betrachten wir Wertorientierung und Persönlichkeitsbildung als zentrale Elemente historisch-politischer Bildung, gerade in Anbetracht der z. T. schwierigen Geschichte Deutschlands in den Jahren 1933 bis 1989.
Die Durchführung von zwei Projekttagen in der Jahrgangsstufe 9 und der Q3 tragen diesem Grundsatz Rechnung. Im Rahmen des Unterrichts vor allem in der Sekundarstufe I finden in der Verantwortung der Fachlehrer Besuche an außerschulischen Lernorten statt, wie z.B. der Weidelsburg in der Nähe von Naumburg oder dem Naturkundemuseum in Kassel. In der Oberstufe wird Geschichte am Engelsburg-Gymnasium sowohl als Grundkurs als auch als Leistungskurs unterrichtet.
Projekttag in der Jahrgangsstufe 9
Am Ende der 9. Klassen besuchen die Schüler eine KZ-Gedenkstätte in der weiteren Umgebung von Kassel. In den letzten Jahren fuhren die Schülerinnen und Schüler in das ehemalige Konzentrationslager Mittelbau-Dora in der Nähe der Stadt Nordhausen/ Thüringen. Die Vorbereitung im Unterricht und die Begegnung mit den verbrecherischen Taten der Nationalsozialisten an historischer Stelle sollen die Schüler sensibilisieren für deren menschenverachtende Ideologie und die Tragweite des Holocaust ansatzweise erfahrbar machen.
Projekttag in der Jahrgangsstufe Q 3
Im Rahmen des Oberstufenunterrichts wird in der Q 3 ein Projekttag zur Geschichte der DDR durchgeführt. In den letzten Jahren wurden verschiedene Formen der Umsetzung praktiziert. Es gab Zeitzeugenrunden mit Bürgerrechtlern aus der ehemaligen DDR, Fahrten an die frühere innerdeutsche Grenze, z.B. Point Alpha in der Rhön, oder Workshops in einer Mischung aus Zeitzeugenrunde und Gruppenarbeiten zu den Aktivitäten der Staatsicherheit in der DDR. Vieles davon wurde in Zusammenarbeit mit der BSTU in Berlin und der hessischen Landeszentrale für politische Bildung in Wiesbaden durchgeführt. Dieser Projekttag in der Q 3 stellt die diktatorischen Seiten der SED-Herrschaft in der DDR in den Vordergrund und soll die Schülerinnen und Schüler zu einem verantwortungsvollen Umgang mit unser Demokratie ermutigen.
Beide Projekttage sind durch Beschluss der Gesamtkonferenz festgelegte und somit unverrückbare Bestandteile der historischen Bildung der Schülerinnen und Schüler am Engelsburg-Gymnasium. Durch die ihre besondere inhaltliche Akzentuierung leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag zum Profil des Engelsburg-Gymnasiums als UNESCO-Projekt-Schule.
(Vgl. http://engelsburg.smmp.de/leben-an-der-schule/unesco/).
Historische Gedenktage
Die Fachschaft Geschichte hat es sich zum Ziel gesetzt, über den Fachunterricht hinaus, historische Gedenktage für die Schulgemeinschaft zu thematisieren. Aus Anlass des 25. Jubiläums des Mauerfalls in Berlin gab es am 7.11.2014 einen großen Gedenk- und Mitmachtag für alle Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer.
(Vgl. dazu Berichte unter: http://engelsburg.smmp.de/2014/11/09/schueler-des-engelsburg-gymnasiums-erinnern-an-den-mauerfall-vor-25-jahren-2/ und http://engelsburg.smmp.de/2014/10/25/bericht-zum-projekt-25-jahre-mauerfall-in-der-projektwoche/)
Zusatzangebote
Die freiwillige Arbeitsgemeinschaft „PoWi, Geschichte und Co.“ ergänzt und vertieft den Unterricht inhaltlich und arbeitet methodisch mit handlungs- und projektorientierten Arbeitsformen. Im September 2014 wurde hierbei zum Beispiel der Preisträger des Kasseler Bürgerpreises „Das Glas der Vernunft“ Ferenc Köszeg aus Ungarn zu seinem Leben und insbesondere seinem Verhalten während des Aufstandes in Ungarn im Jahr 1956 interviewt.
Auszug aus dem Kerncurriculum für das Fach Geschichte in Hessen:
„Eine demokratische Gesellschaft braucht mündige, informierte und politisch handlungs-fähige Bürger. Wie Menschen Gegenwart und Zukunft gestalten, hängt wesentlich davon ab, wie entwickelt ihr Bewusstsein von der Geschichtlichkeit menschlichen Handelns ist. Geschichtsbewusstsein besteht darin, die geschichtlichen Voraussetzungen und die Entwicklungsperspektiven der gegenwärtigen Gesellschaft zu erkennen. Dann kann ein Zusammenhang zwischen Vergangenheitsdeutung, Gegenwartsverständnis und Zukunfts-perspektiven hergestellt werden. Das Fach Geschichte leistet einen Beitrag dazu, im Sinne einer historischen, politischen und kulturellen Bildung Geschichtsbewusstsein zu entwickeln. Die Entwicklung des Geschichtsbewusstseins beinhaltet ebenfalls eine Orientierung an den Grundrechten (GG) und der hessischen Verfassung.“