Das Fach Politik und Wirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag zur politischen und ökonomischen Bildung. Die wehrhafte Demokratie benötigt informierte, mündige und sozial handelnde Bürgerinnen und Bürger.
Aufgabe des Faches ist es, den Schülerinnen und Schülern Kenntnisse und Einsichten zu vermitteln, die zum Verständnis politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Sachverhalte erforderlich sind und die Grundlage fundierter Urteile bilden. Ziel ist es, eine verantwortliche aktive Teilnahme in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft vorzubereiten.
Dies streben wir an durch die Förderung und Entfaltung folgender Kompetenzen:
- Analysekompetenz
- Urteilskompetenz
- Handlungskompetenz
- Methodenkompetenz
Dabei ist es notwendig, in der jeweiligen Klassenstufe altersgerecht, unter Berücksichtigung der Vorkenntnisse und Interessen, die folgenden didaktischen Prinzipien der politischen Bildung umzusetzen:
- Kontroversität
- Exemplarität
- Aktualität
- Schülerorientierung
- Problemorientierung
- Handlungsorientierung
Das Fach PW unterstützt so ebenfalls intensiv die Ziele und Schwerpunkte, die mit dem Status der Engelsburg als anerkannte UNESCO-Projekt-Schule verbunden sind, auch durch regelmäßig durchgeführte außerunterrichtliche Aktivitäten, z.B.: Rathauserkundung, Teilnahme an Verhandlungen des Amtsgerichts, BIZ-Besuch, VW-Betriebserkundung, 3-wöchiges Betriebspraktikum ( in Klasse 9 verpflichtend; freiwillig in der Q 2), Berufsorientierungstag, Teilnahme an den Info-Tagen der Uni Kassel bzw. Göttingen, Zusammenarbeit mit der Uni Kassel/Durchführung verschiedener Projekte mit dem Fachbereich Didaktik der Politik: Kasselassel, konsumkritischer Stadtrundgang, kommunale Verkehrsplanung;
Teilnahme an Wettbewerben: Schülerwettbewerb zur politischen Bildung, Schule und Wirtschaft/IHK, Planspiel Börse, Jugend und Wirtschaft ( Jugend schreibt /FAZ)
Als Beispiel für die Teilnahme an Projekten und Wettbewerben möge der folgende Erfahrungsbericht dienen:
Die Schüler und Schülerinnen des PW-LK Q1/Q2 erhielten ein Jahr lang ein Freiabonnement der FAZ und schrieben selbst Wirtschaftsartikel. Die regelmäßige Arbeit mit der FAZ hat positive und nachhaltige Effekte in einer Reihe von Bereichen geschaffen.
Insgesamt wurde den Schülerinnen und Schülern die Relevanz der Unterrichtsinhalte und ihr Eingebunden-Sein in die reale politische und ökonomische Welt bewusst, was die im Unterricht erreichte Tiefe wesentlich erweiterte.
Titelbild und erste Seite der FAZ und die erste Seite „Wirtschaft“ werden inzwischen nahezu von allen Schülerinnen und Schülern täglich ganz oder teilweise angeschaut und gelesen. Es wird berichtet, dass ein neues Interesse am Medium Zeitung geweckt wurde bzw. dass überhaupt das Medium Zeitung als ein sehr relevantes Medium entdeckt wurde.
Viele Schülerinnen und Schüler haben festgestellt, dass sie durch die FAZ-Lektüre sehr differenzierte Hintergründe zu den Meldungen in TV und Internet erhalten.
Morgens wurde die FAZ kurz angelesen, nachmittags oft vertieft. Groß war das Erstaunen über die Fülle und die Komplexität des Gelesenen. Besonders gelobt wurde die Qualität der politischen und wirtschaftspolitischen Kommentare der FAZ.
Die Erfahrung, selbst Wirtschaftsartikel zu schreiben, wird positiv bewertet, wenn auch der Vorgang als sehr arbeitsaufwändig empfunden wird. Langwierig war auch der Prozess der Themenfindung. Eine positive Herausforderung war es, zum ersten Mal im Leben „geschäftlichen Kontakt“ zu einem Unternehmen aufzubauen, eine Begegnung mit journalistischem Schreiben zu machen und selbstständiges Recherchieren zu praktizieren.
Leider fehlte es einigen Schülerinnen und Schülern an Durchhaltevermögen und so lieferten sie trotz bestätigter guter Ansätze keinen Artikel, der von der FAZ veröffentlicht werden konnte. Umso mehr hat es die Kursteilnehmer gefreut, dass ein Artikel von Friederike Müller in der FAZ und ein Artikel von Moritz Pohl in der „Kleinen Zeitung“ erschien.
Mir als Kursleiter hat die Arbeit mit der FAZ enorme Vertiefungsmöglichkeiten für den Unterricht, aber auch als Lehrerpersönlichkeit geboten. (Josef Goebel-Pflug)
