Immer wieder beklagen sowohl PädagogInnen als auch Betriebe den fehlenden Lebensbezug von Schule. Nicht zuletzt als SchülerIn fragt man sich, was gewisse Inhalte des Unterrichts mit dem Leben zu tun haben, und fühlt sich als Person in der Schulzeit auf „mute“ geschaltet.
Besonders Jugendliche in Umbrüchen wie der Pubertät oder an der Schwelle zu wesentlichen biografischen Entscheidungen wie dem Eintritt in die Oberstufe oder ins Berufsleben durch bald bevorstehende Ausbildung oder Studium sehen sich mit Zweifeln konfrontiert.
Wer bin ich? Was kann ich? Wie ticke ich? Was macht mich glücklich?
Was hemmt mich? Wovon träume ich?
Schule kann und soll zur Stärkung und Bildung des Menschen wesentlich einen sinnvollen Beitrag leisten. Hierbei ist der Mensch mehr als ein kognitives Wesen, sondern ein handelndes und fühlendes Subjekt. Die Erfahrung, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, kann einen wichtigen Motor der persönlichen Entwicklung darstellen.
Die wesentliche Auseinandersetzung mit sich selbst und zu merken, dass man eigene Zweifel oder bisherige Muster überwinden kann, ist eine große Ressource in der Entwicklung eines Menschen.
„Wir vermögen mehr, als wir glauben. Wenn wir das erleben, werden wir uns nicht mehr mit weniger zufrieden geben.“
Kurt Martin Hahn
Mit dem Projekt „challenge – accepted“ versuchen wir an der Engelsburg Jugendlichen die konkrete Herausforderung und Erfahrungen von Selbstwirksamkeit anzubieten. Dies fördert Einsatz, Gestaltungsfreude, Verantwortungsgefühl, Zutrauen, Selbstbewusstsein und in letzter Konsequenz ein neues Selbstbild, angereichert durch Vertrauen gegenüber dem anderen, sich selbst und eventuell Gott.
Wie soll das Projekt konkret ablaufen?
Das Projekt gliedert sich in drei Phasen:
Phase 1: Über den Zeitraum eines Halbjahres setzt sich jeder Teilnehmer/ jede Teilnehmerin in Gruppenphasen, Einzelgesprächen mit der Kursleitung und in persönlichen Reflexionszeiten mit sich selbst auseinander und lernt so sich selbst, seine „Motoren“ und aber auch Strukturen und „Bremsen“ besser kennen. Dafür trifft man sich einmal im Monat für einen Nachmittag.
Phase 2: Am Ende der Phase 1 findet jeder/jede eine persönliche „big challenge“, die er im darauf folgenden Halbjahr plant und umsetzt.
Die „big challenge“ ist eine Herausforderung, die entweder konkret oder stellvertretend die vorher erkannten Bereiche der eigenen Person betrifft und die eigenen Ressourcen freisetzen kann. Wie sie konkret aussieht, ist also ganz von dem/ der Einzelnen abhängig (oder dem Team, mit dem man die „big challenge“ angehen möchte). Die Herausforderung kann beispielsweise im sozial-karitativen, im kreativ-gestaltenden oder im physischen Bereich gesucht und gefunden werden.
Dabei wollen wir als Kursleiterinnen ganz bewusst keine Ideen vorgeben oder Grenzen abstecken, denn die jeweilige „big challenge“ ist kein Prestige-Projekt, sondern die Möglichkeit einer ganz persönlichen Erfahrung, die aus der Komfortzone lockt.
Die Fragen danach, wie lange die „big challenge“ geht, wohin sie geht, wie sie finanziert werden kann, wie sie mit den alltäglichen Aufgaben zu vereinbaren ist und Ähnlichem, muss ganz individuell gestellt und geplant werden.
Phase 3: Anschließend wird die „big challenge“ und die gesamte Entwicklung innerhalb des Projekts ausgewertet.
Was versprechen wir uns von dem Projekt?
- Mut und Lust zum Träumen
- Reflektieren der eigenen Stärken und Schwächen, Ressourcen und Hürden
- Selbstorganisation
- Übernahme von Verantwortung
- Agieren in Kooperation
- eine starke Gruppenerfahrung
- Aufbau von Selbstbewusstsein
- Erlernen eines guten Umgangs mit Scheitern
- Erlernen situativer Wendigkeit
- Überwindung determinierender Zuschreibungen
Wer kann mitmachen?
Grundsätzlich alle Schüler und Schülerinnen ab dem Jahrgang 9 bis zur Q4.
Wir freuen uns auf euch!
Ansprechpartnerin: Katharina Lind