Grundsätzliches zum Verständnis der Schulseelsorge der Engelsburg
Es versteht sich von selbst, dass die Engelsburg weit mehr sein will als eine bloße Lernfabrik, aber was ist dieses Mehr, und welchen Beitrag zu dessen Verwirklichung kann die Schulpastoral realistisch leisten?
Die Engelsburg ist zunächst als Teil der Gesellschaft eine ganz normale Schule mit einem ebenso normalen Verhältnis zu Leistung und Erfolg wie zu Misserfolg und Versagen. (Vielleicht hat sie deswegen – als christliche Schule! – Schulseelsorge auch besonders nötig?) Schulseelsorge hält allein schon als Institution die Erinnerung wach, dass vom Evangelium her Leistung und Versagen nur einen recht vordergründigen Aussagewert über den Menschen besitzen. Vielmehr: Die christliche Botschaft begreift jedes menschliche Leben als ein kostbares Geschenk, das sich in seiner Bedeutung und in seinem Wert gegenüber jeder Beurteilung (auch Selbstbeurteilung!) und Verzwecklichung verweigert.
Der Mensch
Eben ein zweckfreies, zunächst sich selbst in seine eigene Freiheit gegebenes Geschenk dessen, der allein weiß um des Menschen geheimnisvolle Sinnhaftigkeit. Entsprechend will die Schulseelsorge in der (unabdingbar ökumenischen!) Zusammenarbeit mit KollegInnen und Eltern Freiräume in der Schule eröffnen, die die SchülerInnen ihre je eigene Werthaftigkeit, ihren Sinn und ihre Identität entdecken helfen.
Schulseelsorge meint also ein diakonisches Bemühen um die Menschen der Engelsburg: in Freiheit können sie Gebrauch machen von den Angeboten, die das Ziel verfolgen, Schule als christlich geprägten Lebens-, Lern- und Erfahrungsraum zu erleben, in dem Erfahrungen von Angenommensein und Geachtetwerden, von Verdanktsein, von Freude und Gelingen ebenso wie die von Verzweiflung, Sinnkrise und Scheitern ihren berechtigten, geachteten und vor allem beachteten Platz haben.